Bereits im 15. Jahrhundert stellte Montolieu hochwertige Stoffe her. Die kieselhaltige Beschaffenheit des Wassers in den beiden Flüssen (Alzeau und Dure) trug zur Reinigung der von den Bergschafen gelieferten Wolle bei.
Das Gebäude der Königlichen Manufaktur wurde ab 1739 auf Mühlen aus dem 16. Jahrhundert errichtet. Es wird auf der Ostseite von einem Kalkstein, der zur Reinigung der Wolle verwendet wird, und von der Dure, die die Energie für die Webstühle liefert begrenzt. Die in der Manufaktur hergestellten hochwertigen Stoffe waren für den Export über Marseille in die Levante (Konstantinopel, Aleppo….) bestimmt.
Die industrielle Tätigkeit wurde größtenteils in den Werkstätten vor dem Gebäude am Fluss (heute in Trümmern) ausgeübt. In diesem Gebäude wurde der Leiter und Besitzer des Betriebs untergebracht und auch Bleche gelagert.
Das Gebäude wurde unter Ludwig XV. zur Königlichen Manufaktur. Das Wappen über der Haustür, welches 1791 während der Revolution niedergebrannt wurde, zeugt davon. Man erkennt darauf drei Fleurs-de-Lis auf einer Kugel, umgeben von der Halskette des Königlichen und Militärischen Ordens von St. Louis. Das Wort „königlich“ wurde gehämmert.
Die Königliche Manufaktur von Montolieu ist in das zusätzliche Inventar historischer Denkmäler aufgenommen worden, was zum Teil auf die gute Erhaltung von Elementen wie der majestätischen Marmortreppe im Louis-XIII-Stil, der historischen Tischlerei (Türen, Fenster…) und ganz allgemein auf die klassische Balance zwischen Innen- und Außenarchitektur zurückzuführen ist.
Bart und Marieke arbeiten seit 15 Jahren unermüdlich an der Renovierung. Im Jahr 2019 wurden mit Hilfe des Kulturministeriums große Arbeiten durchgeführt, um die Fassade zu restaurieren und das Dach nach den hohen Standards historischer Denkmäler wieder aufzubauen.